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Alarmanlage in der Mietwohnung? So geht's.

Hagen Warnholz • Aug. 09, 2020

Eine Alarmanlage als Mieter - Was sagt der Vermieter? Was passiert bei einem Umzug?

Ja, eine Alarmanlage wäre schon was schönes. Aber für mich als Mieter sind da doch hohe Hürden. Zumindest wenn ich eine professionelle Anlage wünsche. Da müssen Kabel verlegt werden, Löcher gebohrt, in Fensterrahmen geschraubt werden und wer weiß was sonst noch. Riesenaufwand, Riesenkosten, Rieseneingriff in die Bausubstanz. Da macht doch der Vermieter gar nicht mit. Und was, wenn ich umziehen muss? Dann war alles umsonst - ich kann die Anlage ja wohl kaum mitnehmen, oder?

Das sind wohl die ersten Gedanken, die vielleicht auch Ihnen durch den Kopf gehen. Nun, dann nehmen Sie sich 10 Minuten Lesezeit und lassen Sie eines Besseren belehren. 

So wird die Alarmanlage auch in der Mietwohnung möglich

Im weiteren Text greife ich die einzelnen Punkte auf, die im Allgemeinen als Probleme identifiziert werden:

  1. Installation
  2. Aufwand, Eingriff in die Bausubstanz
  3. Hohe Kosten
  4. Vermieter - Erlaubnis einholen
  5. Kosten für die Anlage sind hoch
  6. Umzug was dann?

Installation

a. Aufwand, Eingriff in die Bausubstanz

Mit einer modernen Funk-Alarmanlage wird der Eingriff in die Bausubstanz auf ein Minimum reduziert. Sozusagen Minimalinvasiv werden die Alarmzentrale und die Komponenten an ihre Plätze montiert. 


Gut - damit die Normen und Vorschriften zur Erlangung des KfW-Zuschusses eingehalten werden - muss alles fest und manipulationssicher angebracht werden. Im Klartext heisst das Dübellöcher. Mehr nicht. Das geht schon beim Einbau fast ohne Schmutz, denn der Fachbetrieb benutzt moderne Bohrmaschinen mit implementiertem Staubsauger. Ruck-zuck sitzt die jeweilige Komponente (Zentrale, Melder, Signalgeber usw.) an seiner Stelle.

Das geht nicht nur sauber -sondern auch schnell. Womit ich schon beim nächsten Punkt wäre:

a. Kosten der Installation

Die Kosten bleiben im Rahmen. Die phyikalische Montage vor Ort ist meistens in wenigen Stunden gemacht. Um eine reibungslose Montage und Inbetriebnahme vorzubereiten, muss der Fachbetrieb in der Regel das zu schützende Objekt besichtigen. Dann kann der Bedarf und der Installationsaufwand sauber kalkuliert werden und (teure) Überraschungen können ebenfalls minimiert werden.

Ja, ich weiss - dem Einen oder Anderem erfahrenem Heimwerker oder Handwerker juckt es in den Fingern. Das kann ich doch auch selbst einbauen. Und die Programmierung kann ja auch nicht so kompliziert sein. An dieser Stelle muss ich als Fachmann jedoch bremsen. Bei der Planung und Umsetzung geht es weniger um handwerkliches Geschick, als um sehr spezielles Fachwissen um die wirkungsvolle Absicherung und die Besonderheiten der jeweiligen Konstellation. Ein einziger falsch platzierter Melder kann das ganze System nutzlos machen. Das gilt auch bei falscher Programmierung. Aber selbtst, wenn Sie das alles perfekt hinbekommen - es gibt da noch einen ganz wichtigen Faktor, auf den ich im Weiteren noch zu sprechen komme.

Der Vermieter

Sie ahnen es schon. Die Anlage lässt sich komplett so planen und installieren, dass eine Genehmigung durch den Vermieter nicht notwendig wird. Es werden nur Arbeiten durchgeführt, wie Sie zum Beispiel auch beim Aufhängen eines Spiegels, beim Anbau einer Garderobe oder Deckenleuchten anfallen. Nichts besonderes also. Kein Grund zum Fragen.

Manchmal macht es aber doch Sinn, mit dem Vermieter zu sprechen. Wenn Sie zum Beispiel eine Aussensirene anbringen wollen, dann ist das ja auch eine optische Veränderung am Bauwerk. Wenn es wohl auch eine gewünschte Änderung ist - denn eine sichtbar angebrachte Aussensignalanlage wirk schon per se abschreckend und steigert das Sicherheitsempfinden und damit auch die subjektiven Wert der Immobilie. Das freut dann auch den Eigentümer.

Manchmal ist es auch sinnvoller und vielleicht kostengünstiger, eine Tür mit einem Panzerriegel abzusichern, der vielleicht ein Loch in der Tür notwendig macht. 

Ein weiterer Aspekt ist vielleicht auch eine Kostenbeteiligung oder gar komplette Übernahme durch den Vermieter. Denn eine Einbruchmeldeanlage macht ein Mietobjekt natürlich attraktiver. Dabei sollte einem aber auch klar sein, dass die Installationskosten auch irgendwie auf die Miete umgelegt werden. Aber bezahlen muss es der Nutzer ohnehin. Ob über eigene Mittel oder über eine Umlage durch den Vermieter. 

Die Kosten

Indirekt ist ja in den vorherigen Absätzen schon klar geworden, dass zumindest die Kosten für die Installation und Inbetriebnahme und, bei Beteiligung des Vermieters, sogar die gesamten Kosten auf jeden Fall niedrieger sind als im ersten Moment angenommen.


Klar, auch die Anlage selbst kostet Geld und auch eine Beteiligung oder komplette Übernahme durch den Vermieter wird irgendwie doch den eigenene Geldbeutel belasten. Aber jetzt komme ich zu dem Punkt, den ich eingangs schon angesprochen habe:

Die staatliche Förderung durch die KfW-Zuschüsse.

Ja - die gibt es auch für Mieter einer Wohnimmobilie. Näheres über die Details und Höhe der Zuschüsse finden Sie hier. Und wenn Sie die Bedingungen gelesen haben, dann wissen Sie jetzt auch, dass es den Zuschuss nur dann gibt, wenn die Installation durch einen Fachbetrieb erfolgt ist. Also an alle Heimwerker mit Ambitionen - der Zuschuss ist dann weg. Und soviel kann man durch Eigenleistung gar nicht sparen!


Last not least gibt meistens auch die Hausratversicherung einen Zuschuss oder Rabatt, wenn die Alarmanlage bei der Schadensvermeidung hilft. Das ist aber für den Durchschnittshaushalt nicht so gewichtig sein, interessant aber auf jeden Fall, wenn es um Absicherung teurer Gegenstände und Einrichtungen geht. 


Finanzierung. Die Finanzierung durch Ratenzahlung oder indirekt durch den Vermieter ist zwar für die Liquidität der Haushaltskasse sehr wichtig, aber das gilt für Mieter ebenso wie für Eigentümer oder auch den gewerblichen Bereich. In diesem Beitrag ist das aber nicht das Kernthema und deshalb nur diese kurze Erwähnung.

Umzug mit der Alarmanlage?

Früher ein KO-Argument. Eine fest installierte Alarmanlage ist kein Umzugsgut. Stimmt. Eine sogenannte drahtgebundene Alarmanlage ist viel aufwändiger in der Montage und auch in der Demontage. Eine erneute Montage nach dem Umzug wird auch nicht günstiger, denn einige Komponenten lassen sich nicht unbeschädigt aus- und wieder einbauen, andere sind vielleicht für das neue Objekt ungeeignet und können nicht wiederverwendet werden. 


Um Ehrlich zu bleiben, das kann auch für einzelne Komponenten einer Funk-Alarmanlage gelten. Aber die Wahrscheinlichkeit ist geringer. So lassen sich die Melder deutlich flexibler einsetzen und ggf. auch erweitern. Natürlich kostet auch der Umzug Geld, aber hier können Sie zumindest bei der Demontage Eigenleistung anbringen. Die Melder (und je nach Anschlussart auch die Alarmzentrale) lassen sich einfach abschrauben und in einen Umzugskarton verpacken. Das Verspachteln von Dübellöchern wird auch niemanden überfordern und kann im Zuge der Renovierung bei Auszug aus der alten Wohnung ohne nennenswerten mit Mehraufwand erfolgen.


Für die Neuinstallation in der neuen Wohnung (jetzt vielleicht die Eigene) ist dann natürlich wieder der Fachbetrieb gefragt. Aber zumindest die Hardware bleibt erhalten. Und da der Fachbetrieb (wir zum Beispiel) keine "Eintagsfliegen" montiert, sondern zum Beispiel die Abus Secvest Anlage, sind auch nach vielen Jahren die Wartung und Ersatzteile gesichert. Das gilt natürlich auch für eine eventuelle spätere Erweiterung der Anlage. Etwa um ein Zugangskontrollsystem oder eine Videoüberwachung. Der gute Fachberater plant zukuntfssicher.


Fazit:

Durch die moderne, kabellose Verbindung der Alarmzentrale mit den externen Komponenten ist ein Einbau auch in eine gemietete Wohnung oder gemietetes Haus nicht nur möglich sondern auch sinnvoll:

  • Die Installation erfolg schnell, sauber und ohne tiefen Eingriff in die Substanz
  • Die Kosten sind gar nicht so hoch, die staatliche Förderung tut ihr Übriges
  • Der Vermieter steht i.d.R. nicht im Wege oder ist sogar positiv mit im Boot.
  • Ein eventueller Umzug mit der Alarmanlage ist einfach und kostengünstig





Kurzweiliges und Interessantes von der sicheren Seite. Der Autor hat sich der Sicherheitstechnik verschrieben. Privat schon als Teenager, beruflich erst als Mittfünziger. Mit durch jahrzehntelanger Selbstständigkeit geschliffener Erfahrung schreibt er diesen lesenswerten Blog.

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